Nationalisten gewinnen Einfluss

Bosnien Herzegowina besteht aus zwei Republiken, die beide eine gewisse Autonomie besitzen. Das Zusammenleben gestaltet sich konfliktfrei. Dennoch nehmen vor allem serbische Nationalisten einen beachtlichen Einfluss. Unverhohlen wird am Separatismus gearbeitet, Kroatien und Serbien treten nicht dagegen ein, im Gegenteil: «Sobald man jene Stimmen aus Belgrad und Zagreb einbezieht, steht Bosnien-Herzegowina wie ein Vasallenstaat da. Das ist ein direkter Angriff auf seine Souveränität.»

Die westlichen Diplomaten ängstigen sich vor der Möglichkeit, dass sich Bosnien Herzegowina auflöst. Denn kleinen Staaten obliegt in langwieriger Arbeit Ausdauer, bis solche wirklich erfolgreich walten. Überdies besteht die Frage, ob solche durch Integration in größere Staaten letzten Endes nicht auch ebenso gute Ergebnisse erzielt hätten wie durch ihr Beibehalten einer kleinen Existenzform.

Hinsichtlich dessen denke ich einerseits auch an Steuerparadiese, andererseits an Slowenien. Slowenien ist EU Mitglied und profitiert erheblich von seinem Nachbarn Österreich. Ein Beitrittsangebot zur EU an Bosnien dürfte ebenso Sinn stiften können. Auch als hilfreich könnte sich ein solcher Beitritt auswirken, indem er Kroatien und Serbien davor warnt, Nationalisten zu stärken.
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